was ist das?
ihre
geschichte
wie sie entstehen
die konkurrenz
der streit darum
... aber wir sehen sie alle
Service & mehr
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Telenovelas in den USA
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"Der Hispano-Markt der USA ist bezüglich
der Bevölkerung der fünftgrößte in der Welt (nach Spanien,
Argentinien, Mexiko und Chile), aber der erste bezüglich der
ökonomischen Kapazität." |
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Seit 1961 |
Einer der mexikanischen Televisa-Chefs, Emilio Azcárraga Milmo,
hatte sein unternehmerisches Interesse schon früh auf die USA
gerichtet. 1961 gründete er das Fernsehnetzwerk SIN (Spanish
International Network). Ab 1976 strahlte SIN regelmäßig zu zwei
Dritteln das Programm von Kanal 2 aus. 1976
kaufte Televisa 2O% der Fernsehkette SICC. Mehr war nicht möglich
aufgrund eines US-Gesetzes, das Ausländern den Besitz von mehr als 20%
an den elektronischen Medien verbietet. Deshalb spann Azcárraga Finanznetze, um seinen hundertprozentigen Besitz
zu überdecken.
1985 wurde
Univisa gegründet. Das Unternehmen umfasste 8 Unternehmen im Bereich
Kabelfernsehen, Videovertrieb, Programm-Produktion und -Export. Auch
Univisión war dabei, eine Fernsehkette, die aus SIN und SICC
hervorging. Seitdem war Univisón das spanischsprachige
Fernseh-Network in den USA, das Mitte der achtziger Jahre 86%
des Hispano-Publikums für sich gewonnen hatte. Seit diesem Zeitpunkt wurden Programme direkt aus Mexiko übertragen. |
Und raus bist du! |
Kurze Zeit später erwirkte die durch das mittlerweile gewinnträchtige Hispano-Publikum motivierte US-amerikanische Konkurrenz, dass Azcárraga
aufgrund des oben erwähnten Gesetzes außer Galavisión alle Fernseh-Kanäle
und die Firma Univisión verkaufen musste.
Heute besitzt Televisa geringfügige Anteile an Univisión, neben
US-amerikanischen Besitzern und dem größten Anteilseigner, der
venezolanischen Gruppe Cisneros,
zu der das Fernsehunternehmen Venevisión gehört.
Der Publikumsanteil Univisións lag Anfang der neunziger Jahre
bei etwa 90% der Hispano-Bevölkerung in den USA. |
Neue Zeiten |
Bei Univisión werden bis heute vorrangig die Programme von Televisa und
Venevisión gezeigt. Anfang des Jahrtausends wurde ein Abkommen mit dem
kolumbianischen Fernsehproduzenten RCN
abgeschlossen, um privilegierten Zugriff auf dessen Telenovelas zu
erhalten. Auch mit dem venezolanischen Konkurrenten Venevisións, mit
RCTV, wurde verhandelt. Dies zeigt, dass Univisión angesichts
wachsender Konkurrenz auf dem US-Markt die Reihen möglichst eng
schließen möchte. |
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Am Rande des großen Geschäfts |
Telemundo ist die zweitgrößte spanischsprachige Fernsehkette in den USA
mit Sitz in Miami.
Mit US-Kapital und nicht wenig Know-how von Mitarbeitern, die von Univisión kamen, wurde die Fernsehkette Mitte der achtziger Jahre
gegründet, als das Hispano-Publikum schon zu einer relevanten
Bevölkerungsgruppe in den USA geworden war. Einige Jahre später kaufte
NBC das Network.
In den ersten Jahren Telemundos wurden vor allem Programme ausgestrahlt,
die in den USA produziert wurden. Doch Telemundo führte immer ein
Randdasein an der Seite der omnipräsenten Kette Univisión.
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Mehr Auswahl |
In dem Maße, wie die anderen
lateinamerikanischen Sender Boden im internationalen Verkauf ihrer
Programme gewannen, griff Telemundo auf
dessen Produkte zurück. So gibt es bei Telemundo z. B. immer
Telenovelas des mexikanischen Televisa-Konkurrenten TV Azteca. Auch
kolumbianische Telenovelas gibt es eine Menge, denn Telemundo arbeitet
eng mit Tepuy zusammen und hat damit
Zugang zu den Produkten von RTI und Caracol.
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Selbst ist der Sender |
Seit Ende der neunziger Jahre geht Telemundo verstärkt dazu über,
Koproduktionen mit lateinamerikanischen Fernseh-Produzenten zu
realisieren. So wurde z. B. die in Brasilien sehr erfolgreiche
Telenovela "Vale tudo" in spanischer Sprache neu gedreht. Allerdings
blieb in diesem Fall das Publikumksinteresse weit hinter den
Erwartungen zurück. Telemundo produzierte auch zusammen mit dem
argentinischen Produzenten Raúl Lecouna ("Amor latino") und den
kolumbianischen Firmen Caracol und RTI. Mit den kolumbianischen
Unternehmen wurde ein Abkommen über die gemeinsame Produktion von 10
Telenovelas in fünf Jahren geschlossen. Mit "Amantes del Desierto" und
"La Baby Sister" konnten große Zuschauererfolge verbucht werden.
Anfang 2003 wurde die neue Firma
Telemundo - RTI-Productions gegründet, die als Hauptprodukt
Telenovelas herstellt, aber auch Serien und Reality-Shows.
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Die ersten Erfolge |
Mit den Koproduktionen und einigen frischen Novelas aus Südamerika
konnte Telemundo seit Ende der neunziger Jahre Univisión gerade auch
im Bereich der Telenovelas nicht unerhebliche Anteile der
Publikumsbeteiligung streitig machen. |
und die anderen ...
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Alle wollen mitmischen |
In den USA interessieren sich in den letzten Jahren immer mehr
"Giganten" des Mediengeschäfts für das spanischsprachige Publikum. CBS
ging mit einem spanischsprachigen Radiosender ins Rennen. ABC und NBC
haben aus ihren endlosen Soaps erste Mini-Geschichten gemacht, die -
den Vorlieben der Hispanos gemäß - nach einiger Zeit mit einem Happy
End aufhören. Und die Walt Disney Company schloss eine Allianz mit der
kolumbianischen Exportfirma Tepuy, um deren Angebote auf dem ganzen
amerikanischen Kontinent zu verbreiten. Außerdem beabsichtigt das
Unternehmen, sich in großem Maßstab in der Produktion und
Koproduktion von Telenovelas zu
engagieren.
Doch auch jenseits des Río Bravo bereitete sich die Konkurrenz auf den
Start in den USA vor: Das mexikanische Unternehmen TV Azteca gründete
die Firma Azteca América, um den beiden großen Playern im
Hispano-Geschäft den Markt streitig zu machen. |
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